Niedermoore als bedeutender Lebensraum
Intakte Niedermoore wie Feuchtwiesen, Bruchwälder, Senken oder röhrichtbestandene Verlandungszonen eines Sees sind wichtige Elemente in dem Wasserhaushalt der Natur und somit auch Naturflächen, von denen der Mensch profitiert.
Im Vergleich zu den Hoochmooren sind Niedermoore deutlich nährstoff- und basenreicher, denn durch die Verbindung zum Grundwasser und Still- oder Fließgewässern werden sie stetig mit wichtigen gelösten Mineralien versorgt.
Die Entstehung der Niedermoore beginnt mit einem ständigen Wasserüberschuss und einem permanent hohen Wasserstand. Dadurch können sich abgestorbene Pflanzenreste anhäufen und der daraus entstehende Sauerstoffmangel verhindert den vollständigen Abbau der organischen Masse. Pflanzenreste, die nicht vollständig zersetzt werden, lagern sich ab. Über lange Zeiträume bildet sich Torf und das Niedermoor kann entstehen.
Alle Standorte für Niedermoore haben den Reichtum an Pflanzen- und Tierarten gemein. Durch die starke Variation von Nährstoffgehalt und Bodenreaktion in Abhängigkeit vom geologischen Untergrund, zeigen sich unterschiedlichste Pflanzengesellschaften im Niedermoor.
Die Vegetation ist meist dominiert von Klein- oder Großseggen und Röhrichtarten, Baum- und Strauchbeständen (Moorbirken, Fichten, Erlen, Weiden) und kann sich bis zu einem Bruchwald ausbilden. Ganzjährig an Wasser gebundene Tierarten finden in den Niedermooren ihren Lebensraum. Fast alle Amphibienarten und viele Sumpfvögel wie Brachvögel und Kiebitze sind auf sie angewiesen.
In Hochwasserzeiten speichert das Niedermoor große Mengen an Wasser und filtert dieses, indem Pflanzen aus dem durchfließenden Wasser gelöste Stoffe aufnehmen. Schwebestoffe setzen sich auf dem Boden ab und das gefilterte Wasser sickert als sauberes Grundwasser in den Boden oder kann über größere Gewässer abfließen. Sie trage außerdem zum Klimaschutz bei, da sie in Pflanzen und Boden Kohlenstoff binden.